Freitag, 7. Oktober 2011

Münster Giro

Hallo Leute,

nach langer Zeit heute mal wieder ein Blog von mir. Die Radsaison ist vorbei und leider endete das letzte Rennen nicht so wie von mir gewünscht. Mit meinem Kumpel Günter startete ich beim Sparkassen Giro in Münster auf der 110 er Strecke. Im Gegensatz zu Hamburg war das Starterfeld mit etwa 2000 Fahrern auf unserer Strecke eher klein (aber fein). Gemeinsam ging es bei bestem Wetter auf die Strecke. Entgegen unseren Erwartungen waren 25 Grad angesagt und daher war bereits beim Start um 08:30 Uhr die Sonne zu sehen. Der Nachteil dabei war ein aggressiver Bodennebel, der gerade auf den ersten 20 Kilometern das Tempo des gesamten Feldes drosselte. Zeitweise war die Sicht unter 30 Metern und die Streckenposten hatten große Mühe uns den Weg zu zeigen. Aber mit Trillerpfeifen und Lichtsignalen schafften sie dieses in guter Marnier. Nach etwa 50 Kilometern begann die Einfahrt in den Teutoburger Wald und damit die Bergwertung. Beeindruckend waren hierbei viele Fahrer, die mit geradezu spielerischer Leichtigkeit den Berg hochfuhren. Ich war nicht so gut drauf und konnte nur knapp mit Günter mithalten. Auf der Abfahrt konnte ich dann aber nicht mehr an Günter dran bleiben und er fuhr knappe 500 Meter vor mir im Feld. Nach den nächsten Steigungen und flacheren Abfahrten konnte ich wieder heranschließen. Dann passierte es! In der Ortseinfahrt nach Lengerich galt es einen Kreisel zu passieren. Kurz davor berührte mein Hintermann mein Rad und ich konnte einen Sturz nicht vermeiden. Mit etwa 50 km/h ging es auf den Asphalt und mein Körper diente als organische Bremse. Große Teile von mir blieben auf der Strasse aber ich hatte großes Glück, da keiner der nachkommenden Fahrer in mich reinfuhr. Blutend rettete ich mich an den Straßenrand und ein Polizist rettete dann mein Fahrrad. Unter Adrenalin stehend waren mir meine Verletzungen relativ egal und ich wollte schnell wieder auf das Rad. Allerdings klemmte das Hinterrad. Die komplette Kassette hatte sich gelöst und daher war eine Weiterfahrt so nicht möglich. Ich musste erkennen, dass hier meine Fahrt zu ende war. Mit Schmerzen am Körper und leicht geknicktem Stolz wartete ich auf den Besenwagen. Da dieser allerdings noch lange auf sich warten lassen würde schob ich mein Rad langsam an der Straße weiter und beobachtet die an mir vorbeifahrenden Biker mit leichtem Wehmut. Nach einigen hundert Metern traf ich auf einen Zuschauer, der mich mit fachmännischem Blick musterte. Er schaute auf mein Rad und sagte mir, dass er vom Fach wäre und bot mir an mein Rad in seiner Garage zu reparieren. Gesagt getan und sodann standen wir in seiner Garage und er werkelte in besten Sonntagsklamotten fast 1 1/2 Stunden am Rad und dann........funktionierte es wieder. Ich überlegte und stieg dann auf mein Rad und fuhr dem Feld hinterher. Es gelang mir auf den nächsten 60 Kilometern zwar noch den ein oder anderen Fahrer einzuholen aber am Ende erreichte ich den 1661 Platz von 1668 gewerteten Fahrern. Mein Dank hier aber nochmals an Herrn Eckhard Tobergte, der mein Rad reparierte und mir damit letztendlich noch ein Finish ermöglichte!!!
Die Woche habe ich jetzt damit verbracht, tagsüber mir den Schmerz bei der Arbeit nicht anmerken zu lassen und abends meine Wunden zu versorgen.
Na ja, die Saison ist vorbei und bis zum nächsten Jahr denke ich dann wieder nur noch an die positiven Dinge dieses herrlichen Sports!!! Und geplant haben Günter und ich schon wieder einiges.

Beste Grüße

Rolf

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